86 Abendländischer Lebensbaum

Die Krone ist kegelförmig, an der Spitze aber immer abgerundet. Die Zweige hängen meist schlaff herunter. Die Aste verzweigen sich in waagrechter Ebene, sie haben eine dunkelgrüne Oberseite und sind unten immer heller grün, bei Gartenformen auch bronzefarben oder braungelb. Die Rinde ist hell oder dunkel orangebraun, im Alter graubraun, längsrissig, löst sich in schmalen Streifen ab. Die Nadeln liegen dachziegelartig an, sind kreuzgegenständig, oval, ohne deutliche Spitze, mit länglichem Drüsenhöcker (Lupe). Die Drüsen erzeugen ätherisches 01 (Thujon), Bitterstoffe und Gerbstoffe. Das Öl ist stark hautreizend und wird u.a. als Einreibungsmittel gegen Rheuma und bei Erkältungskrankheiten verwendet. Das Holz und die Zapfen duften gleichfalls apfelartig - nach Apfelmus mit Gewürznelken.

Die männlichen Blüten sind klein, rot und sitzen an den Zweigenden (Lupe). Die weiblichen Zapfen sind zuerst gelblich, dann hellbraun; die Samenschuppen sind ohne Dorn, aber gespreizt abstehend (Unterschied zu Scheinzypressen und Zypressen) und länglich bis oval. Die Blüten sind einhäusig. Der Baum ist ein Windblütler. Diese Art erträgt Heckenschnitt gut, er wird als Hecke oder "lebender Zaun" angepflanzt. Das Holz ist fest, ziemlich leicht und dauerhaft, es wird z. B. zum Bootsbau und als Bauholz (Schindeln, Verschalungen, Zäune) verwendet. Zusammen mit dem Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata) ist diese Art eines der wichtigsten Nadelhölzer Nordamerikas.