57 Taubenbaum, Taschentuchbaum, Geisterbaum

Davidia involucrata

Fotos: BM

Ordnung: Hartriegelartige

Familie: Hartriegelgewächse
Gattung: Davidia
Art: Taschentuchbaum

(Baillon)

 

Heimat: China

Höhe: 15 m

Blüte: Mai bis Juni

Frucht: August bis Dezember


Der Artname "involucrata" bedeutet eingehüllt von Hochblättern. Benannt nach dem Entdecker, dem franz. Lazaristenpater Armand David (1826-1900), der den Baum 1869 bei Mupin in der Nähe des Jangtsekiang in West-Sichuan (China) bei einer botanischen Expedition entdeckte. Paul Farges, auch ein Missionar, fand den Baum ebenfalls und schickte 1897 siebenunddreißig Samen nach Frankreich, von denen nur einer keimte. Die deutschen Namen beziehen sich auf die beiden asymmetrischen, weißen, haubenförmigen Hochblätter (bis 16 cm), die im Mai zusammen mit dem Blütenstand erscheinen. "Man könnte sagen, sie glichen Tauben, die sich auf dem Baum niedergelassen haben, oder zur Not auch Taschentüchern an einer Wäscheleine und wenn sie von den Zweigen abfallen, haben die schwebenden Hochblätter etwas Geisterhaftes".

 

Die eigentlichen Blüten stehen in einem kugeligen Blütenstand, der neben zahlreichen hüllenlosen männlichen Blüten mit ein bis sieben Staubblättern nur eine Zwitterblüte enthält (Lupe). Der Samen ist ein harter Kern in einer grünen, fleischigen, birnenförmigen Hülle.

 

Die Zugehörigkeit der Gattung Davidia mit drei Arten zu der Ordnung der Hartriegelgewächse wird deutlich bei der Betrachtung eines Blumenhartriegels, z. B. Cornus florida. Dieser großblütige Hartriegel aus Nordamerika besitzt vier Hochblätter, die die Lockfunktion für Bestäuber übernehmen. Sehr bekannte und besonders ansprechende Hochblätter mit Schaufunktion kennen wir vom Weihnachtsstern.