40 Vogel-Kirsche, Wildkirsche, Süßkirsche

Das lateinische Wort avium bedeutet Vogel. Typisch ist die graubraun glänzende Rinde mit quergestellten Lentizellen und die in Querbändern sich ablösende Korkhaut. Die 

Blätter besitzen am oberen Stiel auffällige rote Nektardrüsen. 

Die weißen, langgestielten Blüten stehen zu mehreren in Scheindolden und gehen kurz vor dem Blattaustrieb auf. Die kleinen Steinfrüchte sind kugelig, dunkelrot, gelegentlich auch gelb. Sie dienen als Nahrung für Kirschkernbeißer, Stare, Amseln, Pirole - insgesamt rund 50 Vogelarten. Das Holz hat einen rötlich weißen, schmalen Splint und einen rötlich gelbbraunen Kern. Es ist glänzend, sehr hart und wertvoll, es wird z. B. als Furnier verwendet.

Die Vogelkirsche kommt in Mischwäldern, Hecken und Gehölzen vor. ln den Laubwäldern unserer Umgebung ist sie nicht selten, doch von verwilderten Kultur-Süß-Kirschen nur schwer zu unterscheiden. ln Europa ist sie weit verbreitet,in den Alpen bis 1.500 m. 

Die zahlreichen Sorten der Süßkirschen stammen von der Vogelkirsche ab.

Unter den Süßkirschen kann man zwei Formenkreise unterscheiden: Die Knorpelkirsche (Prunus 

avium var. duracina) hat sehr große, meist rote oder schwarze Früchte mit festem Fruchtfleisch. Die Herzkirschen (Prunus avium var. juliana) haben eine dunkel schwarzrote 

oder hellrot gelbliche Färbung und sehr saftiges und weiches Fruchtfleisch. Alter bis 90 Jahre.