Ordnung: Malvenartige
Familie: Malvengewächse
Unterfamilie: Lindengewächse
Gattung: Linden
Art: Winter-Linde
(Miller)
Heimat: Europa
Höhe: 25 m
Blüte: Juni bis Juli
Frucht: August bis September
Baum des Jahres 2016
Cordata kommt von cordatus (Iat.) = herzförmige Blattform. Die Blätter sind deutlich kleiner als bei der Sommerlinde. ln den Winkeln der Blattnerven fallen von braunen Haaren gebildete Bärtchen auf; die Haare sind zur Blattfläche gerichtet und anders gestaltet als die übrigen Blatthaare (Lupe). ln diesen "Nestern" wohnen jeweils circa 30 winzige Milben.
Die Blüten sind zwittrig, weingelb, mit fünf Kelch- und Blütenblättern und vielen Staubblättern; der Stempel ist rundlich und hat eine Narbe mit fünf Narbenlappen. Ausgehöhlte Kelchblätter scheiden Nektar aus. Das Staubblatt ist gabelig mit jeweils einem Staubbeutel. Es wird vor den Narben reif (Sicherung der Fremdbestäubung). Die Blüten sind meist in hängenden Trugdolden (fünf bis elf).
Der Doldenstiel ist mit teilweise angewachsenem, weithin abgebogenem, linearem Flügelblatt versehen. Aus dem fünfteiligen Fruchtknoten geht nur ein weichschaliges, zerdrückbares Nüßchen hervor.
Der Baum ist fruchtbar mit 20 bis 30 Jahren. Er kann ein Alter von 1000 Jahren erreichen. Die Winterlinde· kommt in sommerwarmen Eichen-Hainbuchenwäldern auf frischen, meist tiefgründigen Böden vor. Sie wächst in Europa vorwiegend in der Mittelgebirgsregion. Lindenholz ist hellgelb und sehr weich und eignet sich deshalb für Schnitzarbeiten, z. B. berühmte Altäre (Riemenschneideraltar in Creglingen); auch in der Modelltischlerei wird es verwendet. Lindenbast ist zäh und fest und wurde als Flecht- und Bindematerial benutzt.