29 Sommerlinde, Großblättrige Linde

Platyphyllos bedeutet breitblättrig.

Die Blätter sind deutlich größer als bei der Winterlinde; in den Achseln der Blattnerven sitzen helle, weißliche Haarbüschel (Lupe). Die Blüten sind wie bei der Winterlinde, allerdings nur zu zweit bis sechst in hängender Trugdolde und etwas größer; das Hochblatt (Tragblatt) ist bleichgrün. Das Wachstum geht rascher als bei der Winterlinde. Stammstärken bis 4,5 m sind bekannt. Das Holz ist weniger wertvoll als das der Winterlinde. Der Baum kann ein Alter von 1.000 Jahren erreichen. Sommerlinden kommen in krautreichen Laubmischwäldern, z. B. Berg- und Schluchtwäldern zusammen mit Ulmen, Ahornen und Eschen vor. ln Europa sind sie weit verbreitet, aber nicht so weit nach Osten wie die Winterlinde, dafür dringen sie in den Mittelmeerraum vor.

Die Sommerlinde ist die "Dorflinde" schlechthin. Sie ist aber empfindlich gegen Autoabgase! Die Raupen des Lindenschwärmers fressen die Blätter. Die Lindenblattlaus saugt an der Unterseite der Blätter und scheidet Honigtau aus, "Honigregen unter Linden".

Die Holländische Linde (Tilia europoea) ist ein fruchtbarer Bastard zwischen der Sommer- und Winterlinde. Sie steht hinsichtlich der Merkmale meistens zwischen denen der Eltern, ist von ihnen schwer zu unterscheiden, übertrifft diese in der Wüchsigkeit erheblich und wird bis 50 m hoch. Man nennt dies das Luxurieren der Bastarde.