Ordnung: Buchenartige
Familie: Buchengewächse
Unterfamilie: Quercoideae
Gattung: Kastanien
Art: Edelkastanie
(Miller)
Heimat: S-Europa
Höhe: 20 m
Blüte: Mai bis Juli
Frucht: September bis Oktober
Baum des Jahres 2018
Angeblich benannt nach dem griechischen Ort Castania. Sativa von sativus angebaut.
Die Krone ist zunächst kegelförmig, mit zunehmendem Alter hoch und breit gewölbt mit dicken, etwas kurzen Ästen. Der Stamm ist dick und bald über dem Boden verzweigt. Die Blätter sind 10 bis 30 cm lang, lanzettlich, ledrig und derb. Die Seitennerven laufen in kräftigen Spitzen aus, die nach vorne gerichtet sind. ln aufrechten Ähren stehen Büschel männlicher Blüten, im unteren Teil weibliche Blüten mit sechs Blütenblättern und drei bis sechs Stempeln. Gelegentlich treten Zwitterblüten auf (Lupe). Die Früchte (Maronen) sind Nüsse, umgeben von einer bestachelten Kapsel, die sich mit vier Klappen öffnet (siehe Rotbuche).
Die Heimat der Edelkastanie sind die Mittelmeerländer. Der Baum bevorzugt ein wintermildes Weinbauklima. ln Mitteleuropa ist er seit der Römerzeit, z. B. in den Randgebirgen der Oberrheinischen Tiefebene verwildert. Er wurde angepflanzt wegen des reichen Stockausschlages zur Gewinnung von Rebpfählen.
Esskastanien enthalten bis zu 35% Stärke; dazu Eiweiß, Zucker, Öle u. a. Die ausgelesenen, großfruchtigen Sorten liefern die Ende September reifenden Maronen. Diese müssen beim Rösten etwas aufgeschlitzt werden, weil die Samen sonst durch den Dampfdruck richtig explodieren (wie Popcorn). Aus den Maronen wurde in Lyon das erste Nougat aus Kastanienmehl, Honig und Karamel hergestellt. Sie werden auch zu Brotmehl verarbeitet. Die Blätter sollen gegen Hustenreiz helfen. Der Baum kann 1000 Jahre alt werden.